Wir können auch anders!
Verschenkt man im März Amsterdamer Tulpen, kommt der Konstruktivismus wieder oder gebiert vielmehr der Schlaf der modernistischen Vernunft Ungeheuer?
Irgendwo zwischen dem kolossalen Oklahomanaturtheater und einem pickepacke vollen Großmarkt ist „Wir können auch anders!“ ein großer Umschlagplatz für die aufrührerisch versponnenen oder verwegen gelassenen Wagnisse von 16 jungen Künstlerinnen und Künstlern. Entweder studieren sie noch auf einer Kunsthochschule oder haben diese eben erst verlassen. Es gibt also einiges zu entdecken!
Allesamt haben sie ihre ganz eigenen Querelen mit dem Modernismus abzumachen und spannen eine weiten Bogen von den utopischen Gute-Laune-Weltentwürfen zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch alle Albträume, Tragödien und Farcen hindurch bis in eine ernüchterte wie aufgeputschte Gegenwart. (Es ist alles eine Frage des Stils oder noch anders ausgedrückt, so dunkel, so doppelzüngig und so unaufrichtig wie die Kunst selbst führen die Wege von El Lissitzky über Alexander Rodtschenko, Majakowskis LEF-Grüppchen, David Smith, Anthony Caro, Ellsworth Kelly hin zu Bridget Riley oder von Joseph Cornell, Aleister Crowleys A.·.A.·., James Glieck, Henri Michaux, Man Ray zu Henri Matisse und Francis Picabia.)
Mit harter Geste, katatoner Verzückung und entsprechendem Amüsement versöhnt die Ausstellung Exotismus und Rationalismus, Konstruktivismus russischer Schule und Surreales, türkische Imbisskultur und Okkultismus, hard edge und soft edge, aber auch die stilistischen Geheimnisse von Architektur und Möbeln mit den Mysterien von Malerei und Plastik. Aber, Obacht!: Wer jetzt die Gelegenheit versäumt, versäumt sie für immer! Wer an seine Zukunft denkt, gehört zu uns! Jeder ist willkommen! Denn:
WIR KÖNNEN AUCH ANDERS!WIR KÖNNEN AUCH ANDERS! (f.k.a. werkbund //)
19. März – 15. April 2010
Flurin Bisig, Gabriel Braun, Carola Ernst, Surya Gied, Matthias Hesselbacher, Magda Korsinsky, Caroline Kryzecki, Linus Lohmann, Valentin Emil Lubberger, Stamati Papazoglou, Lukas Quietzsch, Maeghan Reid, Philipp Schwalb, Philipp Simon, Tim Stapel, Judith Sönnicken
Zur Eröffnung am Freitag, 19. März 2010, zwischen 18-21 Uhr sind Sie & Ihre Freunde herzlich eingeladen.
Bourouina Gallery Berlin
Charlottenstraße 1-2
10969 Berlin